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Eine Schi Tour bei Neuschnee

 

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Wie vom Wetterbericht schon am Tag zuvor angekündigt, ziehen früh Wolken auf. Zuerst hellere, dann dunklere.

Es beginnt leicht zu schneien, dann kommt dichter Schneefall.

Für den nächsten Tag haben wir uns mit Freunden zu einer Schi Tour verabredet. Wir wollen zu einer Hütte aufsteigen, und dann auf einen Berggipfel weitergehen.

In der Nacht hat der Schneefall aufgehört. Am Morgen ist es wolkenlos, und die Sonne scheint auf die Berge.

Rasch packen wir Schi, Schischuhe und Rucksäcke zusammen und fahren mit dem Auto ins Tal zur Aufstiegsstelle. Wir sind früh dran und daher die Ersten.

Gleich sind die Felle für den Aufstieg auf die Schi geklebt.

Eine letzte Kontrolle der Ausrüstung noch – und schon legen wir die Aufstiegsspur zur Hütte. Wir kommen zügig voran.

Der Weg ist nicht schwierig und durch den hohen Wald gut gesichert. Wir folgen den gelben Wegweisern. Einer der Freude kennt die Gegend gut und führt uns an.

Schon nach eineinhalb Stunden erreichen wir die Berghütte. Der Hüttenwirt hat bereits geöffnet, begrüßt uns und lädt uns zu einer Teejause ein. Wir nehmen dankbar an und erzählen von unserem Vorhaben, zum Berggipfel aufzusteigen.

Der Wirt hat aber Bedenken wegen des vielen Neuschnees.

Seine lange Erfahrung sagt ihm, daß der neue Schnee noch keine gute Bindung zum alten Schnee hat. Daher kann es leicht zum Abrutschen und zu gefährlichen Lawinen kommen.

Außerdem hat ein starker Wind Schneeverfachtungen und Schneewechten verursacht. Das ist eine zusätzliche Gefahr. Der Wetterdienst hat daher eine hohe Warnstufe ausgegeben.

Einer unserer Freunde will es trotzdem versuchen. Wir anderen sind jedoch dagegen und verzichten zur Sicherheit auf den Weg zum Gipfel.

Der Wirt rät uns zu einer kürzeren, aber gefahrlosen Tour zum näheren Joch. Er hat schon oft genug wegen uneinsichtiger Bergsteiger die Bergrettung samt Hubschrauber und Hundestaffel alarmieren müssen.

Auf dem Weg dorthin sehen wir, daß sich tatsächlich vom Gipfel eine Lawine gelöst hat und zu Tal rast. So, wie uns der Wirt gewarnt hat. Das hätte sehr böse für uns sein können.

Nun haben wir das Joch erreicht und eine herrliche Abfahrt durch den noch unberührten Schnee vor uns. Die Sonne bringt die Schneekristalle zum Glänzen, als würde man durch Diamanten fahren.

Die Mühe des Aufstiegs und der Verzicht auf einen gefährlichen Weg haben sich gelohnt.